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Einsatz Übungsdienst

Ereignisreicher Übungsdienst

Der gestrige Übungsdienst erwies sich als äußerst ereignisreich. Einerseits waren theoretische und praktische Ausbildungen rund um das Thema FwDV 500 „Einheiten im ABC-Einsatz“ angesetzt. Dazu kamen noch fünf Einsätze mit einem denkbar breiten Spektrum an Aufgaben. Dieses reichte von der Rettungsdienstunterstützung über die Technische Hilfeleistung bis zu einer eingelaufenen Brandmeldeanlage (BMA). Danach klang der Übungsdienst in entspannter Runde in der löschzugeigenen Bar „Zum goldenen Standrohr“ aus.

Einsätze

Die Leitstelle entsandte ein Löschfahrzeug zunächst zu einer Rettungsdienstunterstützung nach Gelsenkirchen Hassel. Die Kräfte lösten die bereits tätigen Kollegen des Rettungsdienstes bei einer laufenden Reanimation ab — letztlich erfolgreich. Die betroffene Person wurde anschließend in ein Krankenhaus transportiert. Es folgten drei Einsätze in Folge des Regens in den frühen Abendstunden. Anrufer hatten mehrere überflutete Straßen in Gelsenkirchen Erle und Gelsenkirchen Bismarck gemeldet. Teils bestätigten sich die Meldungen, teils war das Wasser bei Eintreffen bereits abgelaufen. Dort, wo sich die Meldungen bestätigten, konnten wir den neu an die Feuerwehr Gelsenkirchen ausgelieferten Umkippschutz für Tauchpumpen der Firma Lenz Technology tatsächlich auch erstmalig ‚offiziell‘ einsetzen. Der letzte Einsatz des Abends war eine eingelaufene Brandmeldeanlage (BMA) in Gelsenkirchen Erle. Der Angriffstrupp des Löschfahrzeugs 12-1 erkundete den ausgelösten Melder. Ein Schadensereignis konnte nicht festgestellt werden, so dass das die Anlage zurückgestellt und das Gebäude an den Betreiber übergeben werden konnte.

Mit der FW2 auf dem Weg zu einer ausgelösten BMA.
Mit der FW2 auf dem Weg zu einer ausgelösten BMA.

Ausbildung

Für den Ausbildungsteil des Übungsabends teilte sich die Mannschaft in zwei Gruppen: Während die Führungskräfte im Planspielraum mit komplexen Einsatzszenarien konfrontiert waren, hatten die Ausbilder für die Mannschaft und unsere Anwärter:innen einen praktischeren Ansatz vorbereitet. Am Beispiel eines Verkehrsunfalls mit Gefahrgut konnten wir die Einsatzgrundsätze für das korrekte Vorgehen im ABC-Einsatz besprechen. So wurden zunächst die einzelnen Arbeitsschritte anhand der GAMS-Regel erarbeitet und durchgeführt, um Handgriffe zu verinnerlichen und mögliche Fehlerquellen zu identifizieren.

Die Abkürzung GAMS steht als Merkhilfe für:

  • Gefahren erkennen
  • Absperrmaßnahmen treffen
  • Menschenrettung durchführen
  • Spezialkräfte nachfordern

Wie bei allen Einsätzen, so gilt insbesondere bei ABC-Einsätzen, dass der Eigenschutz von größter Wichtigkeit ist. Insbesondere bei ABC-Gefahren ist das Thema der Kontamination daher unvermeidlich. Gerade im Umgang mit zu betreuenden Patienten wurden unsere Einsatzkräfte noch einmal für klassische Gefahren der Kontamination sensibilisiert.

Ausklang

Nach dem Ende des Übungsdienstes trafen sich die Kameradinnen und Kameraden noch in der löschzugeigenen Bar „Zum goldenen Standrohr“. Gerade nach einem so ereignisreichen Übungsdienst ist es gut, einen Ort und Gelegenheit für den gemeinsamen Austausch zu haben.

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Einsatz

TH Unwetter – Starkregenereignis

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurde der Stadtsüden von Gelsenkirchen von einem Starkregenereignis getroffen. Südlich der Emscher wurden, Angaben der Stadt Gelsenkirchen zufolge, Regenmengen von 75 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit verzeichnet. Im Stadtnorden waren es im gleichen Zeitfenster nur 4 Liter. Infolge des Regens gingen circa 300 Notrufe bei der Feuerwehr ein.

Einsatzauftakt

Um 1:38 Uhr wurde durch die Leitstelle der Feuerwehr Gelsenkirchen Vollalarm für die Freiwillige Feuerwehr ausgelöst. Der Löschzug 12 war in der Zeit von 1:38 bis 15:00 Uhr und von 18:30 bis 20:30 Uhr mit 20 Einsatzkräften und vier Fahrzeugen im Einsatz.

Der erste Einsatzschwerpunkt für die Kräfte des Löschzuges 12 lag, zusammen mit Kräften des Löschzuges 19, in der Feldmark. Hier stellte sich zunächst die Problematik der Erreichbarkeit des Einsatzortes. Durch den Starkregen waren die Unterführungen unter der A42 in Bismarck und Schalke nicht mehr passierbar, so dass noch die Strecke über die Uferstraße und die Hans-Böckler-Allee blieb.

  • Aufräumarbeiten in einem Keller.
  • Löschfahrzeug an der Einsatzstelle.
  • Wasser in Tiefgarage.

Vor Ort zeigte sich das immer gleiche Bild: Kellerräume und Tiefgaragen standen unter Wasser. In einer Tiefgarageneinfahrt war das Tor durch die Wassermassen von außen nach innen eingedrückt worden.

Einsatzschwerpunkt im Tagesverlauf: GE-Bismarck

In den frühen Morgenstunden verlagerte sich der Einsatzschwerpunkt dann nach Gelsenkirchen Bismarck. Das Einsatzszenario blieb das Gleiche: vollgelaufene Keller und umgestürzte Bäume sowie überflutete Aufzugschächte.

  • Tauchpumpe mit improvisierter Stabilisierung.
  • Tauchpumpe mit "Taupi" von Lenz Technologies.

Die vom Volumen her größte Herausforderung stellte ein Gebäude der Deutschen Telekom mit Kommunikationstechnik dar. Hier waren circa 20.000 Liter Wasser eingedrungen. Die Beseitigung erfolgte in Zusammenarbeit mit Technikern des Unternehmens und konnte nach gut zweieinhalb Stunden erledigt werden. Danach folgte für die eingesetzten Kräfte eine Verpflegungsaufnahme im Bereitstellungsraum und danach das verdiente Einsatzende.

Ende der unwetterbedingten Einsätze

Später am Abend kam es zu drei weiteren Alarmierungen, alle in Gelsenkirchen Schalke, alle wegen noch verbliebenen Wassers im Keller. Nachdem der letzte Keller gegen 20:30 Uhr leer gepumpt war, war auch die bei der Feuerwehr Gelsenkirchen in Folge des Starkregenereignisses im Stadtsüden aufgelaufene Einsatzliste abgearbeitet.